März 2007

070312

ENERGIE-CHRONIK


Areva und Suzlon konkurrieren um den WKA-Hersteller Repower

Um den Windkraftanlagen-Hersteller Repower ist ein Bieterwettbewerb entbrannt. Er begann am 22. Januar mit der Mitteilung des französischen Nuklearkonzern Areva, daß er die Mehrheit an Repower zu übernehmen gedenke. Areva war im September 2005 mit 21 Prozent bei Repower eingestiegen und hatte seine Beteiligung mittlerweile auf 30 Prozent erhöht. Das Übernahmeangebot sah einen Preis von 105 Euro je Aktie und eine Prämie von 44 Prozent auf den Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor. Repower-Vorstandschef Fritz Vahrenholt befürwortete die Übernahme durch Areva.

Am 9. Februar trat überraschend auch der indische Windturbinenhersteller Suzlon auf den Plan und bot den Repower-Aktionären 126 Euro pro Aktie. Das entsprach einem Gesamtwert von 1,02 Milliarden Euro. Suzlon hatte zuvor eine Vereinbarung mit dem portugiesischen Baukonzern Martifer geschlossen, der 25,4 Prozent an der Anteile an Repower hält. Das offizielle Angebot unterbreitete am 28. Februar die Suzlon Windenergie GmbH, an der Suzlon mit 75 Prozent und Martifer mit 25 Prozent beteiligt ist. Am 6. März begrüßten Aufsichtsrat und Vorstand von Repower das Angebot von Suzlon und empfahlen dessen Annahme.

Am 15. März legte Areva nach und bot nun 140 Euro pro Aktie. Am 20. März veröffentlichten Aufsichtsrat und Vorstand von Repower daraufhin eine neue Stellungnahme, in der sie dieses Angebot begrüßten und seine Annahme empfahlen. Zur Begründung hieß es – wortgleich wie zuvor bei Suzlon – daß Areva "ein geeigneter strategischer Partner für das beschleunigte Wachstum in der internationalen Windkraftindustrie wäre".

Kurs der Repower-Aktie stieg von 80 auf 150 Euro

Der Kurs der Repower-Aktie, die 2005 noch mit 10 Euro bewertet wurde und erst 2006 deutlich die Schwelle von 30 Euro hinter sich ließ, lag Anfang Januar bei 80 Euro. Nach dem ersten Angebot von Areva kletterte er auf über 140 Euro und nach dem zweiten auf über 150 Euro. Repower nutzte die günstige Situation an der Börse, um am 20. März eine Kapitalerhöhung zu beschließen, die das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe neuer Aktien von 8.117.997 auf bis zu 8.929.796 Euro erhöht.

"Beide Bieter sind aus unserer Sicht geeignet", meinte Repower-Vorstandschef Vahrenholt Ende März. Die beste Lösung wäre, wenn beide Bieter ihre jeweiligen Stärken in das Unternehmen einbringen könnten.

In Deutschland belegte Repower 2006 mit einem Marktanteil von 7,6 Prozent an der Leistung neu installierter Windkraftanlagen den dritten Platz nach den beiden Marktführern Enercon und Vestas (siehe Grafik). Auf dem Weltmarkt führt die dänische Vestas (28 Prozent), gefolgt von General Electric Wind (18 Prozent), der spanischen Gamesa (13 Prozent) und der deutschen Enercon (13 Prozent).

Von der Nennleistung der 2006 neu installierten Windkraftanlagen entfielen 7,6 Prozent auf Anlagen von Repower. Unumstrittene Marktführer sind seit Jahren Enercon und Vestas (siehe auch Zahlen-Tabelle zu dieser Grafik).