September 2001

010919

ENERGIE-CHRONIK


Umweltbundesamt gegen Kleinwasserkraftwerke

In naturnahen Flüssen sollten keine Wasserkraftanlagen neu gebaut oder reaktiviert werden. Diese Empfehlung gab am 10. September das Umweltbundesamt. Es stützte sich dabei auf eine Studie, welche die rechtlichen und ökologischen Aspekte der Wasserkraftnutzung in Deutschland untersuchte. Demnach verändern Wasserkraftwerke das gesamte Ökosystem der Flüsse, und ihre Turbinen gefährden die Fische. Vor allem bei kleinen Kraftwerken gleiche der geringe Beitrag zur "sauberen" Energieerzeugung die Nachteile für die Natur nicht aus. Sinnvoller sei es, bestehende Anlagen so zu optimieren, daß ihr Potential zur Energiegewinnung voll genutzt wird. Wo ein großer Fluß ohnehin als Schiffahrtstraße oder aus Gründen des Hochwasserschutzes aufgestaut ist, sei die zusätzliche Nutzung zur Wasserkraftgewinnung ökologisch sinnvoll.

Das Umweltbundesamt empfahl in diesem Zusammenhang die Ausdehnung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf große Wasserkraftanlagen, damit die Optimierung und Modernisierung solcher Wasserkraftwerke rentabler wird im Vergleich mit den Stromgestehungskosten von Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerken (siehe auch 000326 u. 010818).