Diese Web-Seiten schildern die Anfänge 
          der sozialdemokratischen Presse am Beispiel der Stadt Mannheim. 
          Besondere Berücksichtigung finden dabei Vorläufer und zeitweilige 
          Weggefährten der Sozialdemokratie in der linksliberalen Publizistik. 
          
Bis in die sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts 
          verfügte die Arbeiterschaft über keine eigene Programmatik, 
          sondern verfolgte ihre politischen Ziele im Kielwasser der (klein)bürgerlichen 
          Demokraten. Die erste wichtige Station zur organisatorischen Verselbständigung 
          des "vierten Standes" war die Gründung des Allgemeinen Deutschen 
          Arbeitervereins durch Ferdinand Lassalle 1863. Ihre eigentliche politisch-ideologische 
          Emanzipation erlebte die Arbeiterbewegung dann mit der Gründung 
          der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei durch Wilhelm Liebknecht und 
          August Bebel 1869. 
          
Bevor es zur Abspaltung der Sozialdemokratie 
          vom bürgerlichen Liberalismus kam, versammelten sich in der 
          Deutschen Volkspartei - die ihren Schwerpunkt in Süddeutschland 
          hatte - noch einmal jene demokratisch-republikanisch gesinnten Vertreter 
          des Bürgertums, welche die Hoffnungen der Märzrevolution nicht 
          begraben hatten. Aus der deutschen Volkspartei bzw. ihrem sächsischen 
          Pendant gingen auch die beiden Männer hervor, welche die deutsche 
          Sozialdemokratie begründeten: August Bebel und Wilhelm Liebknecht. 
          
Die Nabelschnur, welche die spätere sozialdemokratische 
            Presse mit der bürgerlich-demokratischen Publizistik verbindet, 
            wird in Mannheim am Beispiel des Deutschen Wochenblatts, der 
            Deutschen Arbeiterhalle und der Mannheimer Abendzeitung 
            besonders sichtbar. Auch die Neue Badische Landes-Zeitung ist 
            in ihren Anfängen der deutschen Volkspartei zuzurechnen. Mit 
            dem Pfälzisch-Badischen Volksblatt erschien 1878 die erste 
            sozialdemokratische Parteizeitung. Sie fiel aber bald dem Sozialistengesetz 
            zum Opfer, ebenso die Tarnblätter Mittelrheinische Familienblätter, 
            Der Pionier und Pfälzische Freie Presse. Während 
            des Sozialistengesetzes gab die "Neue Badische Landes-Zeitung" als 
            Ableger für die Arbeiterschaft die Badisch-Pfälzische 
            Volks-Zeitung heraus. Ab 1890 verfügte die SPD dann mit der 
            Volksstimme wieder über ein legales Organ. Sowohl die 
            "Neue Badische Landes-Zeitung" als auch die "Volksstimme" erschienen 
            bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung. Die vorliegende Darstellung 
            verfolgt deshalb in beiden Fällen auch die weitere Entwicklung. 
          
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