Mai 1997

970503

ENERGIE-CHRONIK


Einigung gescheitert: Ostdeutsche Stadtwerke prozessieren nun doch gegen die VEAG

Die Bemühungen um eine gütliche Einigung im Strompreis-Streit zwischen den ostdeutschen Stadtwerken und dem Verbundunternehmen VEAG Vereinigte Energiewerke AG (siehe 970405) sind gescheitert. Bei einem Gespräch Anfang Mai bot die VEAG eine zusätzliche Prüfung ihrer Preisgestaltung durch das brandenburgische Wirtschaftsministerium an, nachdem ihr bereits vom Bundeskartellamt bestätigt worden ist, daß die Preisdifferenz zu den westlichen Verbundunternehmen durch die Braunkohleverstromung und den großen Investitionsbedarf in den neuen Bundesländern bedingt sei (siehe 960701). Bei einem zweiten Gespräch am 21.5. bot sie außerdem an, den Einsatz ihrer Kraftwerke mit dem der städtischen Kraftwerke zu koordinieren, um mit den eingesparten Mitteln die Stadtwerke ohne Eigenstromerzeugung zu unterstützen. Die Prozeßkostengemeinschaft der 28 ostdeutschen Stadtwerke bestand dagegen auf einer Überprüfung der gesamten Kostenstruktur der VEAG durch ein externes Gutachten. Stellvertretend für die anderen Mitglieder der Prozeßkostengemeinschaft wollen nun die Stadtwerke Neustrelitz vor Gericht ziehen (taz, 22.5.; Handelsblatt, 26.5.; FAZ, 27.5.).