August 1993

930809

ENERGIE-CHRONIK


Erneuerbare Energien gewinnen nur langsam an Bedeutung

Die erneuerbaren Energien gewinnen in der deutschen Stromversorgung nur langsam an Bedeutung. Nach der neuesten Erhebung der Vereinigung Deutscher Elektriztätswerke (VDEW) hat sich ihr Anteil am gesamten Netto-Stromverbrauch der öffentlichen Versorgung von 1990 bis 1992 von 4,0 auf 4,3 Prozent erhöht. In den Anlagen der öffentlichen Elektrizitätsversorgung wurden Ende 1992 insgesamt 17 421 GWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Davon kam der weitaus größte Anteil wiederum aus Wasserkraftwerken (15 154 GWh gegenüber 14 663 GWh vor zwei Jahren). Es folgten Müllkraftwerke mit 2 060 GWh (2 426 GWh), Biomasse-Anlagen mit 139,4 GWh (118,1 GWh), Windkonverter mit 66,7 GWh (28,6 GWh) und netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen mit 0,9 GWh (0,6 GWh). Einschließlich der Einspeisungen Dritter belief sich die Netto-Stromerzeugung der öffentlichen Versorgung aus erneuerbaren Energien Ende 1992 auf insgesamt 19 000 GWh (18 800 GWh).

VDEW-Hauptgeschäftsführer Joachim Grawe, der die Daten am 30.8. in Bonn bekanntgab, hält es für möglich, den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2005 auf fünf bis sechs Prozent der öffentlichen Stromversorgung zu erhöhen. Die doppelt so hohen Schätzungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschlands und von Öko-Instituten bezeichnete Grawe als Wunschträume (DPA, 30.8.; SZ, 31.8.; FAZ, 31.8.).