März 1993

930310

ENERGIE-CHRONIK


Nordkorea kündigt Atomsperrvertrag

Nordkorea hat am 12.3. seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag erklärt. Den Hintergrund bildet offenbar, daß das Land seine nuklearen Anlagen für die Produktion von Atomwaffen verwenden möchte, ohne Kontrollen befürchten zu müssen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien sprach von einem schwerwiegenden Schritt. Auch die Bundesregierung und andere Staaten äußerten sich besorgt (FAZ, 13.3.).

Nach Angaben des Internationalen Instituts für Friedensforschung (SIPRI) in Stockholm verfügen Israel, Indien und Pakistan möglicherweise über genügend Material, um zusammen mehr als 120 Atomwaffen herstellen zu können. Iran und Nordkorea stünden weiterhin mit an der Spitze jener Staaten, die nach nuklearen Waffensystemen strebten. Dagegen rückten Argentinien, Brasilien und Taiwan von solchen Vorhaben wieder ab. Südafrika hat zugegeben, daß es sich bereits im Besitz atomarer Waffen befand, die inzwischen jedoch vernichtet worden seien (SZ, 2.3.; stern, 4.3.).