September 2025

250907

ENERGIE-CHRONIK


RWE teilt sich seine restliche Amprion-Beteiligung mit dem US-Finanzinvestor Apollo

Wie der RWE-Konzern am 19. September mitteilte, wird er seine restliche Beteiligung von 25,1 Prozent am Übertragungsnetzbetreiber Amprion in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-amerikanischen Finanzinvestor Apollo einbringen. Der Konzern behalte dabei "als führender Industriekonzern und erfahrener Anteilseigner von Amprion die operative Kontrolle über das Joint Venture". Er verwalte auch weiterhin die Beteiligung an Amprion, die vollumfänglich im Geschäftsabschluss konsolidiert werde. Die von Amprion an das Gemeinschaftsunternehmen ausgeschütteten Dividenden würden jedoch zwischen RWE und Apollo aufgeteilt. Als Gegenleistung stelle Apollo "3,2 Milliarden Euro an Eigenkapital bereit, das RWE und Apollo sukzessive gemeinsam in Amprion investieren werden".

Das komplizierte Konstrukt soll anscheind die Hebelung der regulierten Netzrenditen auf ein höheres Niveau ermöglichen

Laut "Handelsblatt" (19.9.) wollten sich RWE und Apollo zu weiteren Details nicht äußern. Über die offiziell mitgeteilten Angaben hinaus sei wenig öffentlich bekannt. Es handele sich aber wohl um eine komplexe Mischform aus Aktien- und Anleiheemission, die als "strukturiertes Eigenkapital-Investment" bezeichnet wird. Wie mehrere Insider bestätigt hätten, sei diese Finanzierungsform deshalb gewählt worden, weil sich zu den Preisvorstellungen des Energiekonzerns keine Käufer für die Amprion-Anteile gefunden hätten. Der Grund dafür sei, dass die von der Bundesnetzagentur festgelegten Netz-Renditen von jährlich fünf bis sieben Prozent von Großinvestoren wie Apollo als zu gering empfunden werden. Dagegen böten solche strukturierten Eigenkapital-Investments im Netzbereich mehrere Möglichkeiten, "dies vom Regulator festgelegte Eigenkapitalverzinsung zu hebeln und auf ein hohes einstelliges oder niedriges zweistelliges Niveau zu hieven".

RWE erwartet den erfolgreichen Abschluss der vereinbarten Transaktion noch in diesem Jahr.

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