Juli 2025 |
250712 |
ENERGIE-CHRONIK |
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Die deutsche Heizungsindustrie verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 erneut einen deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) am 28. Juli mitteilte, sank der Absatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nochmals um 22 Prozent auf nur noch 296.500 Geräte, nachdem er im ersten Halbjahr 2024 um 46 Prozent zurückgegangen war.
Besonders stark brach der Markt für öl- und gasbasierte Heizungen ein. Dagegen verzeichnen Wärmepumpen (plus 55 Prozent) und Biomasseheizungen (plus 42 Prozent) beachtliche Zuwächse. Der BDH verweist indessen darauf, dass das Halbjahresergebnis von 139.500 verkauften Wärmepumpen weiterhin weit unter dem politischen Ziel der Bundesregierung zurückbleibt, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen neu zu installieren.
Die "zentrale Ursache für die anhaltend schwache Marktentwicklung" sieht der Bundesverband in der Verunsicherung der Verbraucher durch die geplante Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG): "Die aktuell gültige Rechtslage sowie die im Koalitionsvertrag angekündigte Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes sorgen für fehlende Planungssicherheit. Hinzu kommen immer wieder politisch motivierte Aussagen über die Förderkonditionen. Infolge dieser Unsicherheit halten sich viele Modernisierungswillige mit einer umfassenden Investition in neue Heiztechnik zurück."
Zu dieser Verunsicherung kam es nicht zuletzt deshalb, weil die Novellierung des GEG im Koalitionsvertrag unter wortwörtlicher Übernahme der CDU-Wahlkamfparole "Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen" angekündigt wurde (250403). Außerdem irritierte unlängst die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) mit einer Äußerung zu diesem Thema, die den Verdacht nahelegt, dass sie sich in der Materie nicht sonderlich auskennt (250506). "
Anders als der BDH, der die gesamte Branche vertritt, zog der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) eine erfreuliche Halbjahresbilanz: "Erstmals rangiert ein erneuerbares Heizsystem auf dem ersten Platz des deutschen Heizungsmarktes", kommentierte er am 25. Juli die rund 139.500 Wärmepumpen, die zwischen Januar und Juni verkauft werden konnten. Ob die Wärmepumpe die Spitzenreiter-Position halten könne, hänge nun signifikant von der neuen Bundesregierung ab. Entscheidende Bedeutung komme der Rolle der Heizungsförderung im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen zu.
"Hauseigentümer bevorzugen inzwischen eindeutig die Wärmepumpe", sagte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. "Eine Mehrheit hat längst verstanden, dass das Heizen mit fossilen Energien keine Zukunft hat. Es ist klimaschädlich und angesichts der Weltlage mit hohen Risiken hinsichtlich des Preises und der Versorgungssicherheit verbunden."