September 2019

190911

ENERGIE-CHRONIK


EEX schluckt Powernext vollständig

Die in Leipzig ansässige European Energy Exchange (EEX) wird sich die französische Energiebörse Powernext SE, die ihr seit Ende 2017 zu hundert Prozent gehört, zum 1. Januar 2020 komplett einverleiben. Wie sie am 3. September mitteilte, will sie damit alle Produkte auf einem einzigen Marktplatz anbieten und die Zulassung neuer Teilnehmer vereinfachen. Das Unternehmen Powernext werde in das Pariser Büro der EEX umgewandelt. Die EEX wird aus dem bisherigen Geschäft der Powernext vor allem die gemeinsame Gashandelsplattform "Pegas" übernehmen und in eigener Regie betreiben.

Die Powernext wurde 2001 als französische Strombörse gegründet. Größter Anteilseigner war mit 34 Prozent die Börse Euronext, die ihrerseits ein Jahr zuvor aus der Fusion der Börsen von Amsterdam, Brüssel und Paris entstand (010915). Nach anfänglicher Beschränkung auf den Spotmarkt kam 2004 der Handel mit Futures und Emissionszertifikaten hinzu. Seit 2007 betätigte sich Powernext außerdem im Gashandel. Im selben Jahr begannen Verhandlungen mit der Leipziger EEX über eine Zusammenarbeit bis hin zur Fusion (071003). Die Euronext schied als Hauptaktionär aus und nahm dabei den Emissionshandel mit (071208). Die vereinbarte Zusammenlegung der Spot- und Terminmärkte erfolgte 2009 mit der Gründung der Epex Spot SE und der EEX Power Derivatives (091209). Außerdem starteten EEX und Powernext 2013 die gemeinsame Gashandelsplattform "Pegas". Ab 2015 war Powernext mit zunächst 55,8 Prozent eine Tochter der EEX (141011). Bis Ende 2017 folgten weitere Aufstockungen dieser Mehrheitsbeteiligung auf 87,7 und schließlich hundert Prozent.

 

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