August 2013

130815

ENERGIE-CHRONIK


 

 

In der Bildmitte sieht man die Trafo-Plattform "Bard 1". Sie übernimmt den von den Windkraftanlagen erzeugten 33-kV-Drehstrom und übergibt ihn mit einer Spannung von 155 kV an die Konverterplattform "BorWin alpha" (ganz rechts). Die Weiterleitung zum Festland erfolgt als Gleichstrom. Die gelben "Tripile"-Fundamente sind wie die Windkraftanlagen eine Eigenentwicklung von Bard.

Foto: Bard-Gruppe

Offshore-Windpark "Bard 1" jetzt voll in Betrieb

Nur wenige Tage nach der Fertigstellung von "Riffgat" als erstem kommerziellen Windpark in der Nordsee (130803) wurde am 25. August auch "Bard 1" offiziell eingeweiht. Der Windpark befindet sich hundert Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in Wassertiefen bis zu 40 Metern. Er umfaßt 80 Anlagen mit einer Leistung von jeweils 5 MW. Im Unterschied zu Riffgat gibt es hier mit der Konverterstation "BorWin alpha" und einem 120 Kilometer langen Gleichstrom-Kabel zum Festland bereits seit längerem eine intakte Netzanbindung ("BorWin 1"), die bisher nicht ausreichend genutzt werden konnte. Die ersten Bard-Windkraftanlagen begannen Ende 2010 mit der Netzeinspeisung (120206).

Über einen Netzanschluß verfügt in der Nordsee bisher sonst nur noch das Testfeld "alpha ventus" mit einer Nennleistung von insgesamt 60 MW (100413). Bard 1 ist deshalb mit seiner Nennleistung von insgesamt 400 MW der erste kommerzielle Windpark in der Nordsee, der tatsächlich ins Netz einspeist und so "rund 80 Prozent der in Deutschland offshore produzierten Strommenge" bestreitet, wie Bard in seiner Pressemitteilung stolz bemerkte.

Ein weiterer Unterschied zu Riffgat besteht darin, daß die 80 Windkraftanlagen von Bard 1 nicht planmäßig fertiggestellt wurden, sondern eigentlich schon vor zwei Jahren in Betrieb gehen sollten. Die Verzögerung war einer der Gründe, weshalb der Stadtwerke-Verbund Südweststrom im November 2012 auf den geplanten Erwerb von 70 Prozent der Anteile verzichtet hat (121119). Immerhin konnte aber laut Bard "das im Herbst 2011 neu definierte Fertigstellungsziel letztlich um einen Monat unterboten werden".

An der Einweihungszeremonie beteiligte sich neben Vertretern der Bard-Gruppe und der geldgebenden Unicredit Bank auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Er lobte den Windpark als "das beeindruckende Pionierprojekt einer jungen Industrie, die das Potential hat, langfristig eine wichtige Rolle in unserem Energiemix zu spielen".

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