September 2008

080908

ENERGIE-CHRONIK


RWE verzichtet vorerst auf Einstieg in russischen Strommarkt

Der beabsichtigte Einstieg von RWE in den russischen Strommarkt (080310) kommt vorläufig nicht zustande. Wie der Konzern am 19. September mitteilte, hat er sich entschieden, auf die Beteiligung am Kraftwerksbetreiber TGK-2 zu verzichten. "Vor dem Hintergrund der RWE-Akquisitionskriterien, der aktuellen Entwicklungen bei TGK-2 sowie des Kaufpreisniveaus aus der Privatisierung ist eine Umsetzung des Projektes nicht sinnvoll", hieß es zur Begründung. Das Umfeld für solche Transaktionen werde zudem durch die hohe Unsicherheit an den Aktienmärkten belastet.

Ungeachtet dieser Entscheidung gelte der russische Markt für RWE weiterhin als attraktiv. Deshalb würden weiterhin Akquisitionsmöglichkeiten geprüft. Entsprechende Gespräche dazu seien bereits im Gange.

Das "Handelsblatt" (22.9.) wertete den Rückzug als "weiteres Beispiel für die schwierigen Investitionsbedingungen in Russland". Immer wieder hätten westliche Investoren Probleme mit dem Staat oder russischen Partnern.

BP gibt im Machtkampf mit russischen Aktionären nach

Im monatelangen Machtkampf mit den russischen Anteilseignern des Ölkonzerns TNK-BP (080711) hat die britische Seite inzwischen nachgegeben. Wie BP am 4. September mitteilte, tritt der bisherige Vorstandsvorsitzende Robert Dudley bis zum Jahresende zurück. Der Nachfolger wird nicht mehr von BP bestimmt, wie das bisher der Gesellschaftervertrag vorsah, sondern bedarf der Zustimmung aller Mitglieder des Verwaltungsrats. Außerdem muß er fließend russisch sprechen.

Dudley hatte Moskau fluchtartig verlassen, nachdem er auf Betreiben der russischen Aktionäre von Behörden und Justiz schikaniert worden war. Zuletzt drohte ihm sogar die Inhaftierung, weil ihn ein Moskauer Gericht irgendwelcher Rechtsverletzungen für schuldig befunden hatte. Er versuchte seitdem, das Unternehmen vom Ausland aus zu leiten.

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