Februar 2007

070217

ENERGIE-CHRONIK


Personalia

Der niedersächsischer Stahlunternehmer Jürgen Großmann (54) wird Nachfolger des derzeitigen RWE-Vorstandsvorsitzenden Harry Roels (58), dessen Vertrag zum 1. Februar 2008 ausläuft. Dies beschloß am 21. Februar einstimmig der RWE-Aufsichtsrat. Roels hatte den Chefposten am 1. Februar 2003 von Dietmar Kuhnt übernommen (020613) und wäre zur Verlängerung seines Vertrags bereit gewesen. Vor dem Aufsichtsratsbeschluß waren der CDU-Politiker Friedrich Merz und der EWE-Chef Werner Brinker (061120) als mögliche Nachfolger Roels genannt worden. Der jetzt gekürte neue RWE-Chef ist Alleininhaber der Georgsmarienhütte, zu der 43 Unternehmen mit 9000 Mitarbeitern gehören, hat sich aber aus der operativen Führung des Unternehmens zurückgezogen. Im November 2005 hatte sich Großmann auf Wunsch der Politik bereiterklärt, eine Übernahme der Aluminiumhütten Hamburg und Stade zu prüfen, die Norsk Hydro angeblich wegen zu hoher Strompreise schließen wollte (051114). Auch sonst werden ihm gute Kontakte zur Politik nachgesagt.

Utz Claassen (43), darf trotz seines höchst umstrittenen Führungsstils mit der Verlängerung seines Vertrags als Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW) rechnen, der zum 30. April 2008 ausläuft. "Am Schluß zählen die Zahlen, und da gibt es nichts auszusetzen", zitierten die "Stuttgarter Nachrichten" einen einflußreichen Vertreter des EnBW-Großaktionärs Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW). Claassen bessert sein Erscheinungsbild inzwischen optisch auf, indem er sich nicht mehr glattrasiert, sondern mit Bart zeigt.

Thomas Hartkopf (59), bisher Technikvorstand der Energie Baden-Württemberg (EnBW), hat das Unternehmen zum 8. Februar "aus persönlichen Gründen", aber "auf eigenen Wunsch und im guten Einvernehmen" verlassen, wie die EnBW am 9. Februar mitteilte. Hartkopf war seit November 2002 Technikvorstand der EnBW (020613). Er will nun seine Tätigkeit als ordentlicher Professor an der Technischen Universität Darmstadt wieder aufnehmen.

Wolfgang Dirschauer (42) wird zum 1. März neuer Beauftragter für Klimaschutz bei Vattenfall Europe in Berlin. Zuvor war er Referent für Energiepolitik bei den Arbeitsgruppen Umwelt und Energie der SPD-Bundestagsfraktion. "In Dirschauers Amtszeit fällt das Energiewirtschaftsgesetz, das weitgehend nach den Wünschen der Stromwirtschaft gestaltet ist", kommentierte der Bund der Energieverbraucher den Stellenwechsel. Der Vorgänger Dirschauers als Energiereferent der SPD-Bundestagsfraktion, Gert von der Groeben, verdingte sich beim Veba-Konzern, nachdem die rot-grüne Bundesregierung keine angemessene Verwendung für ihn hatte. Groeben betreibt heute als einer von sechs E.ON-Generalbevollmächtigten die Lobbyarbeit des Energiekonzerns.