September 2005

050912

ENERGIE-CHRONIK


RWE zieht sich aus Solarzellen-Produktion zurück

Knapp drei Jahre nach E.ON (020112) zieht sich auch RWE ganz aus der Herstellung von Photovoltaik-Anlagen zurück. Zum 1. Oktober übernimmt die Schott AG sämtliche Anteile der in Alzenau ansässigen RWE Schott Solar GmbH, die bisher zur Hälfte der RWE Solutions AG gehörte. Das Unternehmen wird künftig als Schott Solar GmbH firmieren. Der Vorstandsvorsitzende der RWE Solutions AG, Michael Stadler, begründete den Rückzug damit, daß RWE "sich generell nicht als Hersteller sondern als Betreiber von Energieerzeugungsanlagen versteht".

Die RWE Schott Solar GmbH ist einer der weltweit größten Hersteller von PV-Solarstromkomponenten, der alle Wertschöpfungsstufen von Wafern über Zellen bis hin zu fertigen Solarstrommodulen abdeckt. Das Unternehmen wird im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 280 Mio. Euro erzielen und beschäftigt weltweit über 900 Mitarbeiter.

Keimzelle des Unternehmens war die Solarabteilung der RWE-Tochter Nukem, die damals wie heute für nukleare Dienstleistungen zuständig war, sich aber seit 1979 auch mit Photovoltaik befaßte. 1994 entstand aus der Zusammenlegung der solartechnischen Aktivitäten von Daimler-Benz und RWE das Gemeinschaftsunternehmen "Angewandte Solarenergie - ASE GmbH" (940615). Im Oktober 2002 übernahm der Glasproduzent Schott die Hälfte der Anteile an der ASE, die inzwischen eine reine RWE-Tochter geworden war und fortan RWE Schott Solar hieß. In Deutschland verfügt das Unternehmen über Fertigungsstätten in Alzenau, Putzbrunn und Heilbronn. HInzu kommen drei weitere Standorte in den USA und Tschechien.

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