August 2000

000807

ENERGIE-CHRONIK


Frankfurter Strombörse handelt Stundenkontrakte und Blöcke

Als zweite deutsche Strombörse startete am 8.8. die European Power Exchange (EEX) in Frankfurt. Schon am ersten Geschäftstag übertraf sie mit einem Umsatz von 12 223 Megawattstunden die Leipzig Power Exchange (LPX), die bereits am 13.6. die Geschäfte aufgenommen hatte (000614) und am 7.8. mit rund 8 900 Megawattstunden ihr bis dahin höchstes Handelsvolumen erreichte. Wie die LPX beschränkt sich die EEX zunächst auf den Spothandel , d.h. auf kurzfristig vereinbarte Stromlieferungen für den nächsten Tag. Allerdings unterscheiden sich die Handelskonzepte beider Börsen, vor allem dadurch, dass an der EEX außer Stundenkontrakten auch sogenannte Blöcke gehandelt werden. Dabei werden gewissermaßen Stundenkontrakte fortlaufend zusammengefaßt, und zwar zu den Produkten "Grundlast" und "Spitzenlast". Nach Ansicht der EEX kommen solche Stundenkontrakte den Wünschen der hiesigen Marktteilnehmer eher entgegen als Stundenkontrakte, wie sie die LPX von ihrem norwegischen Partner, der Osloer Strombörse Nord Pool, übernommen hat, da die hier dominierenden thermischen Kraftwerke nicht so flexibel einsetzbar sind wie die großteils auf Wasserkraft basierende Stromproduktion in Skandinavien. Während die Stundenkontrakte börsentäglich in einer nur wenige Minuten dauernden Auktion am Vormittag gehandelt werden, gibt es bei den Blockprodukten einen fortlaufenden Handel von 8 bis 12 Uhr. Vom Handelsvolumen des ersten Tages entfielen 5,97 Millionen kWh auf Grundlast- und 5,79 Millionen kWh auf Spitzenlast-Blöcke. Im Stundenhandel wurden lediglich 0,45 Millionen kWh verbucht. Die Notierungen beider Börsen können im Internet unter www.eex.de bzw. www.lpx.de verfolgt werden.