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Mit 18 Turbinen, von denen jede 700 Megawatt leistet, führt das brasialianische Kraftwerk Itaipu am Rio Parana die internationale Rangliste der Wasserkraftwerke an. Die Staumauer in der rechten Bildhäfte ist 196 Meter hoch. Das davor befindliche Maschinenhaus ist fast einen Kilometer lang.

Die Wasserkräfte der Erde

Jede Sekunde verdunsten auf der Erde etwa 14 Millionen Kubikmeter Wasser, hauptsächlich auf den Ozeanen. Sie gelangen als Niederschläge wieder zur Erde zurück und bilden so den Wasserkreislauf der Natur. Wenn die Niederschläge nicht auf Meereshöhe fallen, entsteht zugleich ein mehr oder weniger großes Potential an Wasserkraft. So liegt Europa durchschnittlich 300 Meter über dem Meeresspiegel. In Nordamerika sind es 700 und in Asien sogar 940 Meter. Gepaart mit ergiebigen Niederschlägen und entsprechenden Wassermassen ergeben sich aus diesen Höhenunterschieden zum Meer gewaltige Energiemengen - sofern sie sich nutzen lassen und sofern man sie zu nutzen versteht.

Unterschiedlich verteilt

Weltweit werden derzeit etwa 5 % des Bedarfs an Primärenergie und 20 % des Bedarfs an elektrischer Energie aus Wasserkraft gedeckt. Das nutzbare Potential an Wasserkraft ist jedoch fünfmal so groß, so daß Wasserkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Weltenergieproblems leisten können.

Geografisch sind die Wasserkräfte allerdings sehr unterschiedlich verteilt: Rund zwei Drittel des auf der Erde nutzbaren Potentials an Wasserkraft liegen in Ländern der dritten Welt. Die größten Wasserkraftwerke - an der installierten Leistung gemessen - befinden sich durchweg außerhalb Europas: Die Rangliste führt neuerdings das brasilianische Kraftwerk Itaipú am Paraná mit einer Kapazität von 12 600 MW an. Die weiteren Plätze belegen Anlagen in Nord- und Südamerika, Asien oder Afrika. Erst auf Platz 13 erscheint - als einziges europäisches Wasserkraftwerk unter den ersten 25 - Kuybischew an der Wolga mit 2 563 MW.

Norwegen an der Spitze

Auch innerhalb Europas, wo die nutzbaren Wasserkräfte zu rund einem Drittel ausgeschöpft sind, bieten die einzelnen Länder ein sehr unterschiedliches Bild: Von Norwegen, das 99 % seines Stroms aus Wasserkraft erzeugt, über Island (94 %), Österreich (72 %), die Schweiz (58 %), Frankreich (16 %) und Deutschland (4 %) bis hin zu den Niederlanden (0,2 %).

Einfahren des Rotors in einen der Generatorständer im Wasserkraftwerk Itaipu. Der Rotor ist 1961 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von 16 Metern.



In jedem der riesigen Generatorständer hat ein ganzes Orchester Platz.