September 1997

970913

ENERGIE-CHRONIK


Kernkraftgegner demonstrieren gegen Castor-Transport nach La Hague

Ein Castor-Transport vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zur französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague diente Kernkraftgegnern im September zum Anlaß einer Reihe von Aktionen: Am 7.9. erklomm eine Gruppe von Greenpeace-Kletterern das Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Brunsbüttel und entrollte ein Transparent mit der Aufschrift: "Atommüll aus Deutschland - Blutkrebs in La Hague: Unser Geschäft! Ihre Stromversorger." Am 15. und 16.9. ketteten sich Greenpeace-Aktivisten an einen Verladekran der Bahn in Würzburg, bis sie von der Polizei mit Bolzenschneidern und Sägen "befreit" wurden. Am 17.9. besetzten drei weitere Aktivisten kurzzeitig einen der bereitstehenden Spezialwaggons für den Castor-Transport. Am 21.9. demonstrierten etwa tausend Kernkraftgegner vor dem Kernkraftwerk Krümmel, wobei zahlreiche Sachbeschädigungen verübt und insgesamt 37 Personen festgenommen wurden. Am 24.9. blockierten 40 Kernkraftgegner in Saarbrücken eine Stunde lang die Geleise, als der Castor-Transport anrollte.

Um die Ungefährlichkeit der Castor-Transporte zu demonstrieren, hatte das Bayernwerk erstmals Journalisten eingeladen, am 10.9. im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld die Beladung der Behälter zu verfolgen. "Gefährlich ist ausschließlich die kriminelle Energie, mit der Transporte verhindert werden sollen", sagte Bayernwerk-Vorstand Eberhard Wild (SZ, 11.9.).