Februar 2019

190209

ENERGIE-CHRONIK


EWE hat 9,3 Millionen Euro zuviel für Abwasser berechnet

Der niedersächsische Kommunalkonzern EWE gab am 6. Februar die Abberufung der bisherigen Geschäftsführer der EWE Wasser GmbH, Thomas Windgassen und Gerhard Mauer, bekannt. Schon seit Mitte November mußten die beiden Manager ihre Ämter ruhen lassen, weil das von ihnen geleitete Tochterunternehmen der Stadt Cuxhaven 9,3 Millionen Euro zuviel an Entgelten für die Abwasserreinigung berechnet hat. Windgassen war außerdem als Präsident der Cuxhavener Industrie- und Handelskammer zurückgetreten. Der Kommunalkonzern hat die Schulden seiner Tochter inzwischen übernommen und beglichen, denn die Rückzahlung übersteigt deren Jahresergebnis um das Dreifache.

Kapitalkostenpauschale wurde fallenden Zinssätzen nicht angepaßt

Die Abrechnungspanne entstand deshalb, weil das zwischen der Stadt Cuxhaven und EWE vereinbarte Entgelt für die Abwasserreinigung eine Kapitalkostenpauschale enthält, die alle fünf Jahre den aktuellen Zinssätzen angepasst wurden muss. Diese Anpassung erfolgte lediglich für Neuinvestitionen, nicht aber für ältere Anlagen, die einst der Stadt Cuxhaven gehörten und 2003 von EWE Wasser übernommen wurden. Infolge der stark gesunkenen Zinssätze addierten sich die zuviel verlangten Summen in den neun Jahren von 2008 bis Ende 2017 auf knapp zehn Millionen Euro. Dadurch wurden auch den Verbrauchern in Cuxhaven zu hohe Abwassergebühren berechnet.

Die EWE war seit 2003 Mehrheitseigentümer der Stadtwerke Cuxhaven, die sie dann 2006 komplett erwarb und im folgenden Jahr mit der 1997 gegründeten EWE Wasser zusammenlegte. Dieser Abwasserentsorger ist innerhalb des Kommunalkonzerns eine Tochter der EWE Vertriebs GmbH, hat seinen Hauptsitz in Cuxhaven und betreibt in der Region Ems-Weser-Elbe insgesamt 13 Abwasserreinigungsanlagen.

 

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