Juni 2017

170614

ENERGIE-CHRONIK


Bahn geht unter die "Ökostrom"-Anbieter

Seit 28. Juni bietet auch die DB Energie GmbH – die Energietochter der Deutsche Bahn AG – sogenannten Ökostrom an. Wie aus der Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, will er sich damit als "Umweltvorreiter im Verkehrssektor" profilieren und sein Kerngeschäft stärken, indem er die Stromkunden mit Wechselprämien wie "BahnCards", DB-Reisegutscheinen oder "Bahn-Bonus-Punkten" beglückt.

Das Produkt "DB Strom" wird ausschließlich per Internet vertrieben. Preislich bewegt es sich wie bei den Konkurrenten unterhalb des jeweiligen Grundversorgungstarifs. Die Kunden können einen ein- oder zweijährigen Liefervertrag schließen. Entsprechend verändert sich die Höhe der Wechselprämie, die auch in bar gewährt werden kann. Die Etikettierung "Ökostrom" gründet sich wie üblich auf den Handel mit sogenannten Herkunftsnachweisen, wobei die etwas strengeren Regeln des "ok-power-Labels" eingehalten werden.

Bisher hatte sich die Bahn damit begnügt, ihren eigenen Strombedarf durch den Ankauf entsprechender Zertifikate zu "Ökostrom" aufzuhübschen (121114, 110706). Auch der jetzt erfolgte Einstieg in das Privatkundengeschäft dürfte hauptsächlich unter Gesichtspunkten des konzernübergreifenden Marketings erfolgt sein, da es in diesem Marktsegment sehr eng geworden ist und der illusionäre Mehrwert für die Kunden sich kaum noch in realen Mehrwert für den Vertreiber umsetzen läßt (150912).

Die DB Energie GmbH entstand vor zwanzig Jahren durch die Ausgliederung der Bahnstromversorgung (961215). Wenig später bot sie ihre Dienste auch Dritten an (990712). Sie bezeichnet sich als "fünfgrößten Stromversorger im Land".

 

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