November 2016

161116

ENERGIE-CHRONIK


Qualität der Stromversorgung nur geringfügig gesunken

Trotz zunehmender Engpässe im Netz und exorbitant gestiegener Kosten zur Abwendung von Versorgungsstörungen (160901) ist die Qualität der Stromversorgung in Deutschland im vergangenen Jahr nur geringfügig gesunken. Wie die Bundesnetzagentur am 20. Oktober mitteilte, lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher bei 12,7 Minuten. Dieser SAIDI-Wert ("System Average Interruption Duration Index") ist nicht viel niedriger als der bisher beste Wert, der 2014 mit 12,28 Minuten erreicht wurde, und liegt noch immer über dem bisher zweitbesten des Jahres 2013 (siehe Tabelle).

Die Bundesnetzagentur erklärt den Rückgang des SAIDI-Werts auch nicht mit Netzengpässen. "Ursache für den Anstieg der durchschnittlichen Versorgungsunterbrechung sind vor allem Wetterereignisse wie Stürme und Hitzewellen", ließ sich ihr Präsident Jochen Homann zitieren. "Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität."

Der SAIDI-Wert erfaßt nur ungeplante Unterbrechungen mit einer Dauer von mehr als drei Minuten, die auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. Kürzere Ausfälle sowie Spannungs- und Frequenzschwankungen, die ebenfalls die Versorgungsqualität beeinträchtigen können, werden somit nicht erfaßt. Auch geplante Unterbrechungen und Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, etwa Naturkatastrophen, bleiben außer Betracht. Er wird vor allem durch Störungen im Mittelspannungsnetz beeinflußt.

 

 
Allgemeindaten
Niederspannung
Mittelspannung
SAIDI
Jahr

Anzahl
Netzbetreiber

(Netze)

Letztverbraucher
(in Mio.)
Anzahl
Unterbrechungen
(insg. in Tsd)
SAIDI
(Minuten)
Anzahl
Unterbrechungen
(insg. in Tsd)
SAIDI
(Minuten)
SAIDI
(Minuten)
2015
850 (860)
49,9
150,9
2,25
26,7
10,45
12,70
2014
874 (884)
49,6
147,8
2,19
26,0
10,09
12,28
2013
868 (878)
49,5
151,4
2,47
27,8
12,85
15,32
2012
866 (883)
49,3
159,0
2,57
32,0
13,35
15,91
2011
864 (928)
48,9
172,0
2,63
34,7
12,68
15,31
2010
890 (963)
49,0
169,2
2,80
37,1
12,10
14,90
2009
821 (842)
48,4
163,9
2,63
35,1
12,00
14,63
2008
814 (835)
48,4
171,5
2,57
36,6
14,32
16,89
2007
825
48,5
196,3
2,75
39,5
16,50
19,25
2006
781
48,5
193,6
2,86
34,4
18,67
21,53
Quelle: Bundesnetzagentur, Stand 20.10.2016

 

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