Januar 2016

160111

ENERGIE-CHRONIK


E.ON-Tochter Uniper am Start

E.ON hat die geplante Abspaltung des konventionellen Kraftwerksgeschäfts (150901) inzwischen zumindest im Handelsregister verwirklicht. Mit Datum vom 18. Dezember wurde in Düsseldorf die Uniper AG registriert. Bis Januar erfolgte die Eintragung von zwei Dutzend Ablegern des neuen Unternehmens. Diese gingen in aller Regel aus bestehenden E.ON-Töchtern hervor. Häufig wurde nur der Namensbestandteil E.ON durch Uniper ersetzt. Die meisten Neueintragungen gab es am künftigen Stammsitz des Unternehmens in Düsseldorf (14), gefolgt von Essen und Gelsenkirchen (jeweils 4) sowie Stuttgart, Hannover und Asperg (jeweils 1).

Die Uniper AG entstand durch Umwandlung der bisherigen E.ON Kraftwerke AG. Sie bleibt wie diese mit der E.ON Beteiligungen GmbH durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verbunden. Als Tätigkeitsgebiet nennt sie "die Versorgung mit Energie (vornehmlich Strom und Gas) und mit Wasser sowie die Erbringung von Entsorgungsdienstleistungen". Der Geschäftsbereich könne sich dabei "auf die Erzeugung bzw. die Gewinnung. die Übertragung bzw. den Transport, den Erwerb, den Vertrieb und den Handel erstrecken".

Mittelfristig soll die Abspaltung anderen Aktionären schmackhaft gemacht werden

Die Uniper AG soll mittelfristig keine E.ON-Tochter bleiben, sondern anderen Aktionären schmackhaft gemacht werden, wenn sie im zweiten Halbjahr 2016 an die Börse gebracht wird. Das wird nicht ganz einfach sein, da die E.ON-Abspaltung zunächst mit Schulden startet. Der Grund dafür ist der Verzicht auf die Einbringung des Kernenergiegeschäfts, zu dem sich E.ON veranlaßt sah, nachdem die Bundesregierung ihren Gesetzentwurf zur Verbesserung der Atomhaftung vorlegte (150901). Die Uniper AG muß deshalb auf fast 17 Milliarden Euro an Kernenergie-Rückstellungen verzichten, über die E.ON zumindest rechnerisch verfügt (151004) und die sich in der Bilanz zumindest kosmetisch gut gemacht hätten.

Das nächste wesentliche Datum auf diesem Wege ist die Hauptversammlung im Juni 2016. Dort werden die Aktionäre um Zustimmung zur rechtlichen Trennung der Unternehmen gebeten. Diese soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit der Börsennotierung von Uniper endgültig vollzogen werden.

 

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