August 2015

150811

ENERGIE-CHRONIK


E.ON bietet stationäre Brennstoffzellen im Megawatt-Bereich an

Der E.ON-Konzern bietet jetzt stationäre Brennstoffzellen mit Leistungen im Megawatt-Bereich an, die – ähnlich wie herkömmliche Blockheizkraftwerke – sowohl Strom erzeugen als auch Wärme liefern. Es handelt sich dabei um Schmelzkarbonat-Brennstoffzellen des US-amerikanischen Herstellers FuelCell Energy (FCEL), die unter der Marke Direct FuelCell (DFC) vertrieben werden. Am 30. Juli gaben E.ON und die deutsche FCEL-Tochter FuelCell Energy Solutions (FCES) den Abschluß einer entsprechenden Vereinbarung bekannt.

Das erste Brennstoffzellen-Kraftwerk soll in Mannheim bei der Friatec AG errichtet werden, die als Hersteller von korrosiven und verschleißfesten Werkstoffen einen hohen Strom- und Wärmebedarf hat. Mit einer Leistung von 1,4 MW und einem elektrischen Wirkungsgrad von 47 Prozent wird es den Strombedarf des Unternehmens zu etwa sechzig Prozent decken und überdies Hochtemperatur-Wärme im Bereich von 400 Grad Celsius bereitstellen. Bei der Friatec AG handelt es sich um die ehemaligen "Keramik- und Kunststoffwerke" in Mannheim-Friedrichsfeld, die seit 2003 zur Aliaxis-Unternehmensgruppe mit Sitz in Brüssel gehören.

Der E.ON-Partner FuelCell Energy Solutions (FCES) entstand 2012 als Vertriebs-, Produktions- und Servicebetrieb der FuelCell Energy Inc. (FCEL) für Europa, wobei das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent erhielt. Als Gegenleistung brachte das Fraunhofer IKTS die Patente und Verwertungsrechte an der Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle vom Typ "Hot Module" ein, deren Produktion damals von der Tognum AG (der früheren MTU in Friedrichshafen) eingestellt worden war (110112). Ferner übernahm das neue Gemeinschaftsunternehmen die technischen Anlagen in Ottobrunn, wo früher die "Hot Modules" hergestellt wurden.

 

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