Oktober 2006

061015

ENERGIE-CHRONIK


E.ON kündigt indirekt weitere Strompreiserhöhungen an

Die E.ON Energie veröffentlichte am 25. Oktober eine Pressemitteilung unter der Überschrift "E.ON Energie gibt die Senkungen der Netzentgelte an ihre Kunden weiter". Aus dem Text ging allerdings hervor, daß die Kunden im E.ON-Bereich nicht auf eine tatsächliche Strompreisminderung hoffen können, weil dem Sinken der Netzentgelte gestiegene Strombeschaffungskosten gegenüberstünden. Indirekt kündigte E.ON sogar weitere Strompreiserhöhungen an. Wörtlich lautete die entsprechende Formulierung: "Die Senkung der Netzentgelte kommt allen Kundengruppen, vom Industrie- und Gewerbekunden bis zum Haushaltskunden, zum schnellstmöglichen Zeitpunkt zugute und kann so die erheblich gestiegenen Beschaffungskosten zumindest teilweise auffangen. Da die Netzentgelte nur einen Preisbestandteil darstellen - bei Strom rund 30 Prozent, bei Gas rund 25 Prozent – ist die preisdämpfende Wirkung jedoch begrenzt."

Auch die Vereinbarung mit den Wirtschaftsministerien der Länder Schleswig-Holstein und Bayern, im Bereich der Regionalversorger E.ON Hanse (060906) und E.ON Bayern bis Mitte bzw. Ende 2007 die Strompreise konstant zu halten, sei nur unter "Verzicht auf die Weitergabe eines erheblichen Teils der gestiegenen Beschaffungskosten" möglich gewesen.

Mittlerweile lägen für alle Stromnetze der E.ON Energie die Netzentgeltbescheide vor. Im Gasbereich stünden noch die Bescheide für E.ON Avacon, E.ON Bayern und E.ON edis aus. Die Netzentgelte für Strom seien im Durchschnitt um gut 13 Prozent und die für Gas um (vorläufig) 10 bis 12 Prozent gegenüber den beantragten Kosten gesenkt worden. Damit seien insgesamt gut 600 Mio. Euro der beantragten Netzkosten nicht genehmigt worden. Zur Differenz zwischen genehmigten und bisher tatsächlich verlangten Netzentgelten machte E.ON keine Angaben.