April 2003

030406

ENERGIE-CHRONIK


CDU/FDP-Regierung löst Niedersächsische Energie-Agentur auf

Die Niedersächsische Energie-Agentur wird Ende des Jahres 2003 aufgelöst. Dies beschloß am 11. April die Gesellschafterversammlung. "Die insgesamt erfolgreiche Tätigkeit der Niedersächsischen Energie-Agentur hat keine Perspektive mehr", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) zur Begründung. Es sei angesichts der desolaten Haushaltslage nicht verantwortbar, der Agentur öffentliche Aufträge in ausreichendem Umfang zu erteilen. Mit dem Auflösungsbeschluß befolge die neue Landesregierung eine Empfehlung des Landesrechnungshofs vom vergangenen Jahr.

Gesellschafter der Niedersächsischen Energie-Agentur sind das Land und die beiden Regionalversorger Avacon und EWE mit jeweils 25 Prozent sowie die lokalen Stromversorger Stadtwerke Hannover und swb Enordia GmbH mit jeweils 12,5 Prozent. An allen genannten Stromversorgern ist der E.ON-Konzern als Nachfolger der Veba in mehr oder weniger großem Umfang beteiligt.

Die neue CDU/FDP-Landesregierung beendet damit ein ehemaliges Vorzeigeprojekt, das 1991 auf Initiative des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder und des Veba-Vorstandsvorsitzenden Klaus Piltz entstanden war (920514, 930620). Die Niedersächsische Energie-Agentur wurde zum Vorbild zahlreicher weiterer Energieagenturen in anderen Bundesländern (940613), bis hin zu der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Deutschen Energie-Agentur (001011).

Die Niedersächsische Energie-Agentur sah es als ihr Ziel an, Energiedienstleistungsmärkte mit möglichst effizienten Mitteln zu erschließen. Sie konzipierte und realisierte innovative Projekte und Dienstleistungen zur rationellen Energieanwendung und regenerativen Energienutzung. In den zwölf Jahren ihres Bestehens erarbeitete sie für zahlreiche Auftraggeber aus Kommunen, Gewerbe, Industrie, Wohnungs- und Energiewirtschaft neue Energiedienstleistungskonzepte und setzte diese in die Praxis um. Einen weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit bildete die Politikberatung.

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