Dezember 2002

021210

ENERGIE-CHRONIK


Stromverbraucher verlieren Interesse am liberalisierten Markt

Das Interesse der Stromverbraucher an den Möglichkeiten des liberalisierten Marktes hat deutlich nachgelassen. Wie eine Umfrage des Magazins "stern" ergab, wußten im August 2002 nur noch 38 Prozent der Bundesbürger annähernd, was ihr Stromversorger für die Kilowattstunde verlangt, während im März 2001 noch rund 45 Prozent informiert waren. Ebenfalls gesunken ist die Bereitschaft, den Stromanbieter zu wechseln: Während im August 1999 noch 64 Prozent der Stromverbraucher einen Wechsel in Erwägung zogen - wobei 30 Prozent fest dazu entschlossen waren - sind die entsprechenden Zahlen im August 2002 auf 40 bzw. 16 Prozent gesunken. Tatsächlich gewechselt hat nur eine kleine Minderheit von 4,0 Prozent (Mai 2000) bzw. 3,6 Prozent (August 2002).

Gleichzeitig ist - als Folge des Wiederanstiegs und der Angleichung der Strompreise - die Preisgrenze für die Wechselbereitschaft deutlich gesunken: Im März 2001 konnte eine Preisdifferenz von bis zu zehn Prozent nur 34 Prozent der Stromkunden locken. Im August 2002 sahen 45 Prozent darin einen Anreiz zum Wechsel des Stromanbieters.

Bekanntester Stromanbieter ist nach wie vor der E.ON-Konzern, der seinen Bekanntheitsgrad gegenüber März 2001 von 69 auf 80 Prozent steigerte. Auf Platz zwei liegt Yello mit 60 Prozent, gefolgt von RWE mit 51 Prozent.

Bei rund 42 Prozent der Stromkunden erfreuen sich alternative Energiequellen besonderer Wertschätzung. Die Bereitschaft, für sogenannten Öko-Strom höhere Preise zu zahlen, ist jedoch sehr gering.

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