Februar 2000

000205

ENERGIE-CHRONIK


Schröder schlägt Umrechnung von Restlaufzeiten in Strommengen vor

Keine Annäherung in der strittigen Frage der Restlaufzeiten für Kernkraftwerke erbrachte am 4.2. ein weiteres Sondierungsgespräch zwischen der Bundesregierung und den Vorstandsvorsitzenden der vier Energiekonzerne RWE, Veba, Viag und EnBW. Eine Expertenrunde soll nun den Streit um die Betriebsdauer und andere Konfliktpunkte klären und binnen eines Monats einen kompletten Gesetzestext ausarbeiten. Eine mögliche Lösung sieht Bundeskanzler Schröder darin, die Restlaufzeiten der in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke in Gesamtstrommengen umzurechnen, wobei es im Rahmen dieser Gesamtstrommengen den Betreibern überlassen bleibt, wann sie welches Kernkraftwerk vom Netz nehmen. Ein entsprechender Vorschlag wurde schon im Herbst vorigen Jahres von Spitzenpolitikern der Grünen in die Verhandlungen mit den KKW-Betreibern eingebracht (990924). Schröder legte seinem Vorschlag allerdings eine Gesamtlaufzeit von 30 Jahren zugrunde. Die KKW-Betreiber bestehen dagegen weiterhin auf 35 Jahren (FAZ, 7.2.; SZ. 22.2.).